Fehlsichtigkeit und Sehschärfe

Ein normalsichtiges Auge sollte ohne Sehhilfe eine Sehschärfe von über 1,0 oder 100% haben.
Ein fehlsichtiges Auge sollte dies nach „Refraktionsausgleich“ zum Beispiel mit einer Brille erreichen.
Eine Fehlsichtigkeit hat nichts mit "Sehschwäche" zu tun!

Sehschärfe 1,0 heißt: das Auge kann einen Winkel von einer "Bogenminute" auflösen.
Das kann ein Baum oder Turm in großer Entfernung oder ein sehr kleiner Gegenstand in der Nähe sein.

Wir Augenärzte prüfen daher die Sehschärfe und gleichen Fehlsichtigkeiten (Refraktionsanomalien) aus.
Bei herabgesetzter Sehschärfe gilt es die (Krankheits)Ursache für Defekte des Sehorgans zu finden.

Unter Schwachsichtigkeit versteht man ein durch Sehhilfe (Brille) nicht verbesserbares Sehvermögen eines ansonsten gesunden Auges. Häufig gibt es dies nach unerkannten frühkindlichen Sehstörungen.

-> mehr zum Auge finden Sie auch hier:
http://www.bausch-lomb.de/pharma/auge/index.htm





Alters-Übersichtigkeit

Die jenseits des 45-50. Lebenjahres nachlassende Akkommodationskraft ist ein Altersprozess der Linse des Auges. Hier liegt keine Fehlsichtigkeit, sondern eine mangelnde Elastizität des Linseneiweisses vor.
Unter Akkommodation versteht man die Naheinstellung des Auges. Sie besteht aus 3 gemeinsamen Vorgängen, einer "Trias": Akkommodation (Naheinstellung), Konvergenz (Einwärtsbewegung) und Miosis (Pupillenverengung = Erhöhung der Tiefenschärfe).
Die Akkommodation wird herforgerufen durch die Anspannung eines Ringmuskels (Ciliarmuskel) der dabei seinen Durchmesser verkleinert. Da die Linse an diesem Muskel mit feinen Fäden (Zonulafasern) aufgehängt ist werden diese Fäden locker und die Linse, die zuvor gespannt (und so verdünnt) wurde verformt sich aufgrund ihrer Elastizität zur Kugel, sie wird also dicker.
Dieser Vorgang erhöht die Brechkraft und der Focus des Auges wandert von der Ferne in die Nähe.
Bei nachlassender Elastizität der Linse reduziert sich die Akkommodationsbreite, die Linse wird nicht mehr "dick genug" und für die Betroffenen werden "die Arme zu kurz".
Nur Kurzsichtige sind hier im Vorteil, weil der Fochus des Auges bei z.B. -3 dptr in 33 cm liegt, also einem Leseabstand und zusätzlich sieht der Kurzsichtige hier auch noch vergrößert.




Lesebrille wenn die Akkommodation nachlässt wird sie wichtig


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